Steinlager
In den Gurktaler Alpen finden sich zahlreiche Marmorvorkommen. Größtenteils werden diese heute nicht mehr genutzt. Für die mittelalterlichen Bauten Friesach wurden die Marmorzüge westlich der Stadt genutzt („Friesacher Marmor“). Für den Burgbau in Friesach werden die Steine derzeit aus der Gemeinde Metnitz (Steinbruch Teichlgraben) angeliefert.
Grundsätzlich wurden Steine im Umland gebrochen. Im Mittelalter wurde darauf geachtet, dass in der Nähe des Bauplatzes ausreichend Baumaterial vorhanden war – Stein, Holz, Sand, Kies, Lehm und Wasser waren wichtig. Die kostengünstige und ungehinderte Beschaffung des Materials sowie der rasche und möglichst billige Transport zur Baustelle lagen im Interesse eines reibungslosen und damit schnellen Baufortschritts. Schließlich wissen wir, dass der Transport von Werksteinen – z. B. mit Pferdefuhrwerken – über eine Distanz von 18 km die Gestehungskosten verdoppelte.
Auf der Burgbaustelle werden unterschiedlich große Bruchsteine (bis zu 400 kg) mit modernen Lastkraftwagen angeliefert. Für die Bearbeitung werden die üblichen Bruchwerkzeuge und der Steinhammer (5 oder 7 kg) eingesetzt, um gegebenenfalls zu große Einzelsteine auf handliche Größe zu zerkleinern.
Dabei ergibt sich die Form der Steine aus der natürlichen Schichtung und der Art und Weise, wie sie im Steinbruch gewonnen wurden. Das natürliche Bruchverhalten des verwendeten Materials hat großen Einfluss auf das endgültige Erscheinungsbild. Ferner werden die Steine „zurechtgearbeitet“: Sie werden nicht nur gebrochen, sondern in einem weiteren Arbeitsgang – vor allem mit dem Steinhammer – „in Form“ gebracht.
Allerdings: Die Stirn- und Innenflächen der Steine dürfen dabei nicht bearbeitet werden! Der Vorteil dieser Bearbeitungsform besteht darin, dass für den Maurer die weitere Verarbeitung mit glatteren Lager- und Stoßflächen einfacher ist und dass das Erscheinungsbild der Mauer durch die glattere Oberfläche verbessert wird („hammergerecht“ bearbeitetes Mauerwerk).
In den ersten 15 Jahren wurden rund 3000 t Bruchstein angeliefert und verarbeitet. Der Abschlag wird zum Auffüllen des Schalenmauerwerks verwendet.










