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Kalkbrennen

Der Kalkbrennofen auf unserer Burgbaustelle wurde im Jahr 2013 fertiggestellt und hat ein Fassungsvermögen von rund 10 m³ (ca. 14 t Kalkstein).

Aus dem nahegelegenen Steinbruch Gösseling wird über 90%iges Calciumcarbonat angeliefert, das wir dann mit unseren Pferden zum Kalkofen transportieren.

Das Setzen der Steine im Kalkofen ist insbesondere zu Beginn schwierig, da der Maurer ein Gewölbe bauen muss, das später die restliche Last der Steine und den Brand, ohne einzustürzen, überdauern muss. Von Beginn an werden Rundhölzer (sog. Pfeifen) mit eingesetzt; diese brennen aus und hinterlassen Luftschächte, damit das Feuer nicht erstickt. Am oberen Ofenrand (Himmel) werden die Steine mit Fichtenästen abgedeckt, darüber wird eine Lehmschicht angebracht. Dies dient der zusätzlichen Wärmespeicherung. Der Kalkbrennofen wird von der sogenannten Schnauze (Hölle) aus befeuert, und zwar so lange, bis der Stein eine Temperatur von ca. 1000 °C erreicht hat. Diese Temperatur muss dann gehalten werden, indem Tag und Nacht das Feuer geschürt wird. Der Vorgang dauert bei diesem Ofen bis zu 120 Stunden.

Hat der Stein die Temperatur erreicht, züngeln die Flammen durch die Lehmschicht, und das Befeuern wird eingestellt. Der Ofen kühlt einige Tage aus und wird dann ausgeräumt. Die Kalkstücke sind handwarm, haben 40 % an Gewicht und 10 % an Volumen verloren.

Das Ergebnis dieses Vorgangs ist Branntkalk, der entweder im Stück gelagert oder sofort mit Wasser gelöscht und zur Lagerung gesumpft oder gleich zu Kalkmörtel verarbeitet werden kann.