Wissenswertes
Der Medicus
Im Gesundheitswesen ist er am meisten geachtet, da er an einer Universität studiert hat. Lange können sich nur Adlige und reiche Kaufherren seine Dienste leisten; alle anderen müssen sich bei Erkrankungen an Bader oder Wundärzte und auf dem Land besonders auch an heilkundige Frauen wenden. Erst im ausgehenden Mittelalter werden in vielen Städten Ärzte vom Rat eingestellt und sind verpflichtet, alle Kranken, egal welchen Standes, zu betreuen.
Der Bierbrauer
Der Braubetrieb entwickelt sich im Mittelalter aus Klosterbrauereien. Mönche sind anerkannte Spezialisten auf dem Gebiet des Brauens. Klöster in Brabant sollen als erste Hopfen, der dem Bier die Würze und natürliche Haltbarkeit gibt, verwendet haben. Später setzt sich in den aufblühenden Städten die Braukunst durch und wird ein wichtiger Handwerkszweig.
Das Gasthaus
Im 10. Jahrhundert entstehen die ersten Stätten kommerzieller Gastlichkeit. Schnell verbreiten sie sich überall. Im 14. Jahrhundert ist das durch Namen und Schild kenntlich gemachte Gasthaus, in dem Verpflegung und Beherbergung angeboten werden, üblich geworden. Nun gibt es sogar unterschiedliche Gasthäuser für vornehme Reisende zu Pferd, für Fuhrleute und Maultiertreiber und für Reisende zu Fuß.
Das Theater
Im 13. Jahrhundert verlagern sich die geistlichen Spiele vom Kirchenraum auf den Kirchenvorplatz. Das Latein wird durch die Volkssprache ersetzt. Bald erobert das weltliche Theater die Marktplätze und Wirtshäuser Europas. Eine kritisch-spöttische Sicht des Alltags und das Verhöhnen kirchlicher und weltlicher Obrigkeiten sind beliebte Themen.
Friesach
Im Jahre 860 gibt König Ludwig der Deutsche mehrere Güter an den Salzburger Erzbischof, darunter den Hof „ad Friesah“. Durch seine verkehrsgünstige Lage entwickelt sich der Ort bald zu einem wichtigen Handelszentrum, das 1215 urkundlich Stadt genannt wird. Friesach ist aber nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein religiöses Zentrum mit einer Residenz der Salzburger Erzbischöfe und Niederlassungen mehrerer kirchlicher Orden. Bis 1803 bleibt die Stadt im Besitz der Salzburger Erzbischöfe.
Die Universität
Die Universität als eigene Körperschaft, als Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden, ist eine Schöpfung des europäischen Mittelalters. Die ersten Bildungsstätten im mittelalterlichen Europa mit der Bezeichnung „Universität“ entstehen aus dem älteren Schulwesen in Italien, Frankreich und England im späten 11. und 12. Jahrhundert. Ziel ist die Vermittlung von Wissen auf den Gebieten der Sieben Freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik), des Rechts, der Medizin und besonders der Theologie.




