Wirtschaft
Das Bankwesen
Am Anfang des Bankbetriebes standen die Geldwechsler (bancherii, cambiatores). Ursprünglich ist eine einfache Holzbank an der Straße oder vor einem Haus der Arbeitsplatz des Geldwechslers. Die Reichweite einer Währung geht selten über die oft kleinen Territorien der Landes- oder Stadtherren hinaus. Erst Leitwährungen wie der Friesacher Pfennig oder später der Florentiner „Goldflorin“ bringen überschaubare Verhältnisse.
Der Kreditgeber
Kreditgeschäfte werden meist von Kaufleuten, nicht von Bankiers, als „Nebenerwerb“ getätigt. Juden, Kawertschen (aus Cahors/Frankreich) und Lombarden sichern sich das Monopol für das Kreditgeschäft im gesamten Abendland. Sie erhalten das Privileg, Banken zu eröffnen oder Tische für das Geldgeschäft aufzustellen.
Die Versicherung
Die Vorläufer heutiger Versicherungen entwickelten sich Ende des 13. Jahrhunderts. In italienischen Hafenstädten tragen Seekaufleute gemeinsam das Risiko für den Transport von Schiffsladungen. Island und Norddeutschland kennen Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit in Form von Brand-, Vieh-, Arm- und Beinbruchgilden. Hospitäler und Spendhäuser sind spezielle Einrichtungen von Sozialversicherungen.
Kaufmannsbriefe
Für die Handelsherren des späten Mittelalters sind verlässliche Informationen über die Marktlage an den Zielorten ihrer Geschäftsverbindungen sehr wichtig. Dafür werden schriftliche Berichte von professionellen Dienstleistern erstellt und an ihre Abnehmer gesendet. Bald schon bauen große Handelshäuser eigene Nachrichtennetze auf. Der erste Schritt zur „Zeitung“ ist getan.



