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Kalkmörtel

Im europäischen Burgenbau wird Kalkmörtel als Bindemittel für Bruchstein- und Quadermauerwerk seit dem 12. Jahrhundert verwendet.

Auf der mittelalterlichen Baustelle siebten Hilfskräfte Sand, löschten Kalk, rührten Gips und Mörtel an und halfen beim Backstein- und Ziegelformen. Als Bindemittel bei der Aufrichtung von Steinmauern unersetzbar, hing die Qualität des Mörtels von der Korngröße und -zusammensetzung des verwendeten Schotters sowie von den Eigenschaften des bindenden Kalkbreis ab.

Meist wurde das Anrühren und Durchmischen von Sand und Kalkteig zu Mörtel händisch in einem länglichen Mörteltrog im Freien oder unter einem einfachen Schutzdach verrichtet. Oft ersetzte man den Trog durch ein von Pfosten gestütztes Brett, das den Mörtelhaufen zum Arbeiter hin aufstaute. Sehr wahrscheinlich wurde auf mittelalterlichen Baustellen der ungelöschte Kalk teilweise auch luftdicht mit Sand abgedeckt, mit Wasser übergossen und dann vermischt.

Auf dieser Baustelle wird frühmorgens ein Bottich mit Branntkalk gefüllt und mit Wasser übergossen. Dabei entwickelt sich große Hitze, und die gebrannten Kalkstücke fangen an zu sieden (Hitze) und zerbröckeln. Heiß verarbeitet, gibt der Kalkmörtel dem Mauerwerk besondere Stabilität.

Das wichtigste Werkzeug des Mörtelrührers war die Mörtelhacke mit einem im rechten Winkel zum Stiel stehenden runden oder rechteckigen Blatt aus Holz oder Eisen.

Für den Turmbau werden drei Schaufeln Schotter mit einer Schaufel Kalk vermischt.