Hauptwohngeschoß
Das Hauptwohngeschoß ist durch Blockwände in drei Räume unterteilt.
Sommerraum
Der größte ist der Sommerraum, der mit zwei Biforenfenstern (durch eine Säule getrennte Doppelfenster) der hellste Raum des Wohnturms ist.
Die Bezeichnung „Sommerraum“ bedeutet nicht, dass dieser Raum nur im Sommer genutzt wurde. Da dieser Raum keine Heizung hatte und die Biforen nur mit Holzbalken (Innenläden) verschlossen werden konnten, war er im Winter unwirtlich.
Winterstube
Besonders in der kalten Jahreszeit war die daneben befindliche Blockwerkstube sehr behaglich. Diese Winterstube zeigt aus wärmetechnischen Gründen auch an den Außenseiten Blockwerkwände, vor die in einem zweiten Arbeitsschritt die Steinmauer des Turms gesetzt wurde. Sie ist als einziger Raum im Wohnturm mit einem gemauerten Kachelofen ausgestattet.
In der außenseitigen Mauer vor der Winterstube ist eine Fenstergruppe eingesetzt. Sie besteht aus drei nach außen getrichterten Rundbogenfenstern. Die drei Fensteröffnungen zeigen in der Blockwand sitzende Spannrahmen, auf denen im Hochmittelalter dünne Darmhäute, Blasenhäute, gewachstes Papier oder ähnliche lichtdurchlässige Materialien aufgespannt waren.
Fensterglas wurde erst Ende des Mittelalters allgemein üblich und war auf einer hochmittelalterlichen Burg nicht in Verwendung.
Die Winterstube ist mit ihren beschriebenen Elementen bei mittelalterlichen Burgen ab dem 13. Jahrhundert ein fixer Bestandteil.
Schlafkammer
Der dritte Raum im Hauptwohngeschoß ist die unbeheizte Schlafkammer, in der der Burgherr mit seiner Familie nächtigte. Dieser Raum ist durch ein Schlitzfenster, das keinen Fensterverschluss aufweist, geringfügig belichtet und belüftet. Die Schlafkammer ist mit einem Abort-Erker (Plumpsklo) ausgestattet, der nur der Burgherrenfamilie vorbehalten war.
Blocktreppe
Über eine Blocktreppe im Sommerraum gelangt man in das darüber befindliche Wirtschaftsgeschoß.