Baubetrieb
Der Baumeister
Er ist im Burgenbau des 11. Jahrhunderts für die Bautechnik verantwortlich. 100 Jahre später ist er bereits ein universal ausgebildeter Spezialist und als Techniker versiert im Planen, Entwerfen und Bauen von Gebäuden. Daneben hat er auch rechtliche Aufgaben wahrzunehmen.
Der Bauschreiber
Auf der mittelalterlichen Großbaustelle unterstützt er den Bauverwalter und Baumeister, vor allem, wenn dieser im Rechnen und Schreiben nur mangelhaft ausgebildet ist. Er übt die Buchführung aus und erstellt die Kostenvoranschläge für die Stücklohnarbeiten und Baustofflieferungen. Dabei richtet er sich nach den Plänen und Vorgaben des Baumeisters.
Der Werkmeister
Er trägt auf jeder größeren Baustelle die Verantwortung für die Bauarbeiten. Spätestens seit dem 14. Jahrhundert arbeitet er nicht mehr selbst handwerklich mit, sondern plant, organisiert und übt die Bauaufsicht aus. Nun werkt er auch der Bezahlung wegen des Öfteren auf mehreren Baustellen zugleich.
Der Maurer
Die Ursprünge des mittelalterlichen Handwerks liegen in den Klöstern. Als sich die Steinbauweise durchzusetzen beginnt, geben Mönche und Laienbrüder ihre Kenntnisse an profane Handlanger weiter. Daraus entwickelt sich die Handwerkerschaft der „muratores“. Gemeinsam mit den Steinmetzen setzen sie Bausteine. Das Mörtelbett wird mit einer Kelle aufgetragen und die Steine mittels Maurerschnur und -lot senkrecht oder waagrecht ausgerichtet und gesetzt.
Der Mörtelrührer
Das Mörtelrühren wird als Handlangerdienst bewertet, ist aber wichtig, da riesige Mengen an Kalkmörtel für das Aufrichten der Steingebäude benötigt werden. Auf der mittelalterlichen Baustelle sieben Hilfskräfte Sand, löschen Kalk, rühren Gips sowie Mörtel und helfen beim Backstein- und Ziegelformen.
Der Erdarbeiter
Er führt Erdarbeiten aller Art durch. So hebt er die Fundamentgräben aus und schüttet Wälle auf. Seine Tätigkeiten zählen zu den gering entlohnten Hilfsarbeiten auf der Baustelle. Oft ist er Saisonarbeiter und daneben in der Landwirtschaft beschäftigt. Daher hängt seine Anwesenheit auf der Baustelle von den Zeiten der Aussaat und der Ernte ab.
Der Schmied
Die Aufgabe des Schmiedes ist das Herstellen von Werkstücken (Beschläge, Scharniere, Schlösser mit Schlüsseln). Auch wird er zur Instandhaltung aller Metallgerätschaften, auch jener für den täglichen Bedarf, benötigt. Wegen des Arbeitens mit Feuer und des Formens von Eisen mit Hammer und Amboss wird er bisweilen als Zauberer gesehen und gefürchtet. Deshalb müssen Schmiede nach ihrer Ausbildung den Eid ablegen, niemals Zauberei zu betreiben.
Der Wagner
Im Mittelalter stellt er Speichenräder, verschiedene Wagen, Karren und Kufenschlitten sowie landwirtschaftliche Geräte her und ist für deren Reparatur zuständig. Vom 14. Jahrhundert an ist er in den größeren Städten in eigenen Zünften organisiert, anderswo anderen Zünften (z. B. Zimmerleute oder Drechsler) eingegliedert.







